„Grenzenlos“ durch die Region

Die Schlagbäume sind verschwunden, und für viele Menschen in der Region ist es inzwischen selbstverständlich geworden, ohne Passkontrollen und Wartezeiten in die Niederlande zu fahren. Seit dem „Schengener Abkommen“ von 1985 gilt für uns die Reisefreiheit. Ob Arbeit, Einkauf, Freizeitausflug, Kulturerlebnis – diese Freiheit erleichtert und bereichert unser Leben. Momentan stecken wir allerdings in einer Lage, die uns schmerzlich bewusst macht, dass dieser grenzenlose Zustand eben nicht so selbstverständlich ist. Um die Einreise von illegalen Flüchtlingen zu verhindern, gibt es seit Kurzem von den Niederlanden nach Deutschland wieder schärfere Grenzkontrollen. Doch warum umgeben Staaten sich überhaupt mit Grenzen? Grenzen markieren das zu einem Staat gehörende Gebiet mit der dort geltenden Rechtsordnung, eine politische Grenze ist die Grenzlinie zwischen zwei Staatsgebieten. Üblicherweise werden Grenzen von den jeweils anderen Staaten anerkannt und dürfen nicht verletzt werden. „Use“ widmet sich in diesem Heft dem Thema „Grenzenlos“.

Wie sensibel das Thema Grenze ist, zeigt der Beitrag über „Grenzkonflikte mit den Niederlanden“ in diesem Heft. Hier wird an den Überfall der Deutschen Wehrmacht 1940 auf die neutralen Niederlande erinnert. Angst und Misstrauen bleiben nach solch einem Erlebnis haften, und dementsprechend hat es auch hier im Grenzbereich lange gedauert, bis das Verhältnis zwischen Niederländern und Deutschen wieder ins Lot gekommen ist. Wo Grenzen sind, wird auch geschmuggelt. Davon erzählen die „Schmugglersagen von der hannoverisch-preußischen Grenze“. Doch warum haben Menschen sich die Mühe des Schmuggelns gemacht? Das kann man in der Geschichte über eine längst vergessene Grenze und Zollkontrollen zwischen Westfalen und Niedersachsen nachlesen. Über die grenzenlose Not der Siedler auf dem Hochmoor bei Twist um 1840 hat „use“-Autor Horst Heinrich Bechtluft geschrieben. Damals wuchs – um eine wirtschaftliche Perspektive zu schaffen – die Vision von einem Kanal, der Zuyder-See und Ems miteinander verbinden sollte.

Grenzlandschaft ist immer besonders, weil sie noch relativ unberührt, stiller und so ein Refugium für Pflanzen und Tiere ist. Zugänglich sind diese Gebiete meist nur über kleinere Wege und Pfade. In der Reportage „Die Grenze als Erlebnis“ werden attraktive Strecken entlang der deutsch-niederländischen Grenze vorgestellt. Und was hat „use“ im Frühjahr noch zu bieten? Da wird beispielsweise der Ökohof in Papenburg vorgestellt, in der Rubrik Natur dreht es sich dieses Mal um den Feuersalamander und um Nistkastenbau. Dann haben wir beim Heimatverein Brandlecht-Hestrup nachgeforscht, was hinter (oder besser unter) der Grafschafter „Knippmüsse“ steckt. Eine gute Möglichkeit, Stress abzubauen, bieten Entspannungstechniken – „use“ hat sich für Sie schlaugemacht. Dann haben wir Rezepte für den Osterbrunch zusammengetragen und in der neuen Küche der Katholischen Familienbildungsstätte in Nordhorn gelernt, wie Stockfisch zubereitet wird. Bei „use“ gibt es also wieder viel zu entdecken. Dabei wünschen wir Ihnen viel Spaß.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Start in den Frühling und frohe Ostern!

Ihr Team der „use“