Wege und Spuren erforschen

„Wege und Spuren“ lautet das Thema der Herbstausgabe. „use“ stellt Wege vor und beschäftigt sich mit Lebensspuren. In unser Leben gehört beides. Ein Alltag ohne Wege ist unvorstellbar, denn täglich legen wir Wege zurück: zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen, zum Nachbarn, zu einem Ausflug oder in den Urlaub. Während die Menschen früher hauptsächlich zu Fuß gingen, mit Kutsche oder Gespann unterwegs waren, sind heute motorisierte Fahrzeuge üblich. Darüber hinaus hat sich neben dem Drahtesel das Elektrofahrrad etabliert und das nicht nur bei der Generation 60 plus. Spuren hinterlässt jeder Mensch. Schnell vergänglich sind die Fußspuren, die wir im Urlaub an einem Sandstrand hinterlassen. Eine Welle oder ein kräftiger Windstoß lassen den Abdruck bald wieder verschwinden. Doch Menschen hinterlassen weitaus mehr Spuren als Fuß- oder Reifenabdrücke. Lebenswerke und Erinnerungen bilden bleibende Spuren. Das können Kunst-, Bau- oder Musikwerke sein, Bücher, Erbstücke … – es gibt viele Möglichkeiten. Oft prägen sich auch Erinnerungen fest ein, gerade dann, wenn Erlebtes emotional besonders bewegend war oder durch häufiges Erzählen im Gedächtnis haften geblieben ist.

Die „Flämische Straße“ war eine Handelsstraße, die Flandern mit Jütland verband. Auf ihr wurden Waren aus Skandinavien und den Hansestädten bis nach Paris transportiert. Die Strecke führte von Lübeck über Hamburg, Bremen und Nordhorn nach Antwerpen. Ein Teil des Weges befindet sich in der Region Emsland und Grafschaft Bentheim direkt vor unserer Nase. Von den Niederlanden aus erstreckt sich die „Flämische Straße“ über die heutige Bundesstraße 403 bis nach Nordhorn, von dort entlang der Bundesstraße 213 nach Lingen,
Haselünne, Herzlake, Wildeshausen, Bremen und weiter nach Lübeck. „use“ stellt die alte Fernhandelsstraße vor.

Wanderlust im Herbst? Warum nicht einmal im Naturpark Moor, der mit wunderbaren Wanderrouten lockt. Mehr dazu in diesem Heft. Im Herbst haben Pilze Hauptsaison. Für ein leckeres Pilzgericht lohnt auch ein weiterer Weg, denn sammeln und dabei die Natur erleben, das ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Informatives und Spannendes zum Thema Pilze haben die Osnabrücker Pilzfreunde für „use“ zusammengetragen.

Früher wurden Wege und Straßen oft von Obstbäumen gesäumt. Klassisch war beispielsweise, dass einzelne Bäume gepachtet und abgeerntet werden durften. Zum Teil gibt es sie noch, die alten Obstbaumalleen, so wie in Freren. „use“ war dort und begeistert. Was neben der puren Ästhetik besonders gefallen hat: Es darf auch gepflückt werden. Die Gemeinde lädt die Bevölkerung jährlich zur Ernte der Früchte ein. Im Kreislehrgarten Steinfurt hat „use“ außerdem viel über die Pflege von Obstbäumen erfahren und für Sie, liebe Leserinnen
und Leser, fleißig einige wertvolle Tipps notiert.

Einhundert Jahre Erster Weltkrieg – das Thema hat den Medien das ganze Jahr über viel Stoff geliefert. Zu Recht: 17 Millionen Menschen sind im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommen. Heinz-Georg Volkers aus Bad Bentheim hat „use“ alte Dokumente und Fotos aus der Zeit gezeigt und einiges von seinem Großvater erzählt. Der ehemalige Schulleiter Hubert Seifert aus Holsten/Bexten hat sich schon mehrfach auf Spurensuche in seine alte Heimat Ostpreußen begeben. Auch darüber berichtet „use“. Bewegend ist außerdem die Geschichte von Claudia Skowronnek-Stegemann aus Haren. Sie ist an Multipler Sklerose erkrankt und hat ein ganz besonderes Fitness-Training für ihren Kopf entwickelt: Sie erfindet Rezepte.

Was es sonst noch in dieser „use“ zu finden gibt? Eine Schatzsuche an der Ems, Korbflechterei und Besenbinderei als altes Handwerk, Engagement und Idealismus rund um den Bentheimer Weinberg, Fahrsicherheitstraining made in Papenburg, Nordic Walking und Heimatrezepte.

Schöne Tage im Herbst und viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Team der „use“

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